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  • Der natürliche Weg

Ein Rassehund oder ein Mischling – egal einfach nur ein Familienmitglied

Stimmt die Aussage wie der Herr so das G’scherr? Ein uralter Spruch und immer wieder die Frage nach dem Wahrheitsgehalt. Diese Aussage soll eines verdeutlichen: das Verhalten des Hundehalters/In und der Umwelt, in der der Hund lebt, nimmt Einfluss auf dessen Verhalten.


Wie der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist, hat nun das Team von Kathleen Morrill in einer groß angelegten Studie untersucht. Hierbei wurden Angaben von 18.385 Hundehalter/Innen ausgewertet. Ausgewertet wurden Fragen zum Wesen und Verhalten von Rassehunden und Mischlingen. Weiterhin wurden genetische Daten von 2155 Hunden erfasst und diese mit den angegebenen Verhaltensweisen verknüpft. Das Ergebnis war spannend: die genetische Disposition kann einige Unterschiede zwischen Hunderassen erklären, jedoch nicht die individuelle Verhaltensvariabilität (Verhaltensvielfalt) einzelner Hunde innerhalb einer Rasse.


Das Forscherteam stellt mit dem Ergebnis dieser Untersuchung die gängigen Rassebeschreibungen im Bezug auf das Verhalten in Frage. Die Rassezugehörigkeit habe damit eine untergeordnete Aussagekraft über das mögliche Verhalten von Hunden. Obwohl die meisten Verhaltensweisen erblich sind, wird das Verhalten von zu vielen weiteren Faktoren, Umwelt, Erziehung, Gesundheit usw. beeinflusst. Lediglich 9 % des Hundeverhaltens lässt sich durch die Rassezugehörigkeit erklären. Allein zwei Verhaltensweisen scheinen einen deutlichen Rassebezug zuzulassen, die Fügsamkeit des Border Collies und das „Heulen“ von der Rassen Beagle, Husky und Bluthund.

Die im Fachmagazin "Science" erschienene US-Studie kommt zu dem Schluss, dass die Unterschiede im Verhalten von Individuen größer sind als die Unterschiede zwischen Hunderassen.


Das Fazit von Morrill und ihren Kollegen/innen ist, dass sich Verhaltensweisen nicht nur durch Rassezugehörigkeit erklären lassen. Die individuelle Veranlagung eines Hundes und die Erziehung durch den Menschen sowie dessen Lebensstil haben einen größeren Einfluss auf das Verhalten des Hundes als die Rassezugehörigkeit.


Wenn es also wenige Hinweise auf Verhaltensweisen bestimmter Hunderassen gibt, wird der Einfluss durch die Bindungsperson und deren Erziehung sowie Lebensumstände immer bedeutender in Bezug auf das Verhalten eines Hundes.


Frei nach dem Zoologen Nikolaas Tinbergen der die Aussage tätigte, das Verhalten ist zu 100% ererbt und zu 100% erlernt sei. Diese Aussage verdeutlicht, dass die genetische Veranlagung der Vorfahren und die erworbenen Erfahrungen eines Individuums sein Verhalten ausprägen.


Wertschätzende Erziehung des Hundes sowie eine stabile und sichere Bindung zum Familienmitglied ist der Schlüssel für einen gesellschaftstauglichen Hund. Ein Hund will dem Menschen folgen, schlicht weil er Hund ist und dabei spielt die Rassezugehörigkeit oder die Mischung von Rassen eine untergeordnete Rolle.

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